Angriff auf das Brandenburger Tor
am 17. September 2023
Die Carl Gotthard-Langhans-Gesellschaft reagiert mit Entsetzen auf die Farbattacke der sogenannten Letzten Generation auf das Brandenburger Tor.
„Das Tor ist schon in der Vergangenheit durch die neurechte Identitäre Bewegung und die Umweltaktivisten der Extinction Rebellion mißbraucht worden. Der jetzige Angriff mit nichtwasserlöslicher Farbe hat jedoch eine ganz neue Qualität, denn er schädigt das Tor nachhaltig, vielleicht sogar für immer.“, so Professor Dipl.-Ing. Frank Prietz, Vorsitzender der Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin.
„Wir verurteilen diese Aktion auf das Schärfste! Es kann niemals der richtige Weg sein, Kunstwerke und Baudenkmale zu beschädigen.“
Die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft plädiert aus Denkmalschutzgründen dennoch dafür, die Sichtachse durch das Brandenburger Tor in Richtung Tiergarten und bis zur westlichen Horizontlinie auch künftig zu bewahren und den historischen Ort nicht durch Zäune und Poller zu verunstalten. „Für mehr Sicherheit könnten aus unserer SIcht höchstes zusätzliche Objektschützer in Zivil sorgen“, so Frank Prietz.
Da Anschläge und Attacken auf Deutschlands De-fact-Nationaldenkmal auch in Zukunft nicht ganz ausgeschlossen werden können, ist nach Meinung der Langhans-Gesellschaft die Erstellung eines digitalen Zwillings des Tores um so wichtiger, um im Notfall eine Vorlage für eine Rekonstruktion zu besitzen.
Berlin, den 19. September 2023
Unser Ziel
Das Brandenburger Tor zu Berlin ist das bekannteste Werk des Baumeisters, Architekten und Direktors des Berliner Oberhofbauamtes, Carl Gotthard Langhans (1732 bis 1808). Es wurde in den Jahren 1789 bis 1791 im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. als westliches Stadttor errichtet und 1791 für den Verkehr freigegeben. 1793 wurde die Quadriga aufgesetzt.
Bei ihrer Gründung formulierte die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin als Satzungsziel den behutsamen und würdevollen Umgang mit diesem einmaligen Kulturdenkmal. Dazu gehört die dauerhafte Erhaltung der Blickverbindung zum Tiergarten und der Sichtachse zur tiefen westlichen Horizontlinie als schützenswerte und zu schützende Eigenarten des Denkmalbereichs Brandenburger Tor.
Im Jahr 2016, zum 225. Jahrestages der Erstöffnung des Brandenburger Tores, forderte die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft aus diesem Grund in einer vielbeachteten Petition an den Berliner Senat das Ende der Zweckentfremdung dieses Berliner Wahrzeichens als reine Eventkulisse und den Stop für Großaufbauten direkt vor dem Brandenburger Tor.
Ihre Gesprächspartner
Baukonstruktion, ingenieurtechnische Fragen, Restaurierungsmaßnahmen, baulicher Zustand:
Professor Dipl.-Ing. Frank Prietz
Vorstand, Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin e. V.
langhansgesellschaft@gmail.com
Historische und politische Hintergründe zu Bau und Bildprogramm des Brandenburger Tores:
Dr. phil. Zitha Pöthe-Elevi
Vorstand, Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin e. V.
Führungen am Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor war seit seiner Fertigstellung 1793 Kronzeuge großer Ereignisse und wurde als Symbol 200 Jahre lang mit „nationaler Energie“ aufgeladen. Für die größtmögliche Außenwirkung verwandte der Architekt Carl Gotthard Langhans Elemente aus Antike und Renaissance, die er virtuos zusammenstellte und neu interpretierte. Wir zeigen die Vorbilder, erklären die Botschaft von Form und Schmuck und stellen das Tor als (politisches) Kunstwerk und zugleich bedeutenden Ingenieurbau seiner Zeit vor.
Expertise im Dokumentarfilm
Pro7 Galileo
„Hidden Places in Berlin“, 15:01 Min, Erstsendung 08.09.2022
https://www.prosieben.de/serien/galileo/videos/hidden-places-in-berlin
Min 0:20–4:10: Die Soldatenräume im Brandenburger Tor
Mitwirkung: Prof. Frank Prietz, Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin
SPIEGEL TV Geschichte
Reihe „Wendezeit - Rückblick auf den Mauerfall“, Tor zur Freiheit (1. Staffel, Folge 7)
Film von Ute Wiedemeyer (2020)
Mitwirkung: Dr. Zitha Pöthe-Elevi und Prof. Frank Prietz, Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Reihe „Geheimnisvolle Orte“: Das Brandenburger Tor - Geschichte eines Symbols
Film von Florian Opitz (2020)
Mitwirkung: Zitha Pöthe-Elevi und Frank Prietz, Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft
Literatur
Die Oranier in Berlin
Ausgabe 22, Juli 2020
ISBN 978-3-96201-047-8, 5,95 €
https://berliner-geschichte.
darin: „Die Friedensbringerin: Wilhelmine von Preußen (1751–1820) und das Brandenburger Tor“ (Autorin: Zitha Pöthe-Elevi)
Berliner Tagesspiegel, 20. Oktober 2014
„Friedens- statt Triumph-Symbol: Das Brandenburger Tor und sein Geheimnis“
Von Rolf Brockschmidt
Lange galt das Brandenburger Tor als preußisches Triumphbauwerk. Dabei war, wie neue Forschung belegt, die heutige Ikone des vereinten Deutschland schon früh ein Symbol des Friedens ... weiterlesen