Vom Halleschen Tor zum Südstern: Unterwegs in Kreuzberg 61
Veröffentlicht in der Berliner Morgenpost vom 9. Mai 2021, S. 13
(Bezahlartikel) https://www.morgenpost.de/bezirke/friedrichshain-kreuzberg/article232284255/Vom-Halleschen-Tor-zum-Suedstern-Unterwegs-in-Kreuzberg-61.html (online am 13. Mai 2021)
Ausflugs-Tipp
Durch den einst wilden Kiez
Der Rundweg im westlichen Teil Kreuzbergs führt über Friedhöfe, durch die Bergmannstraße und am Landwehrkanal entlang
Von Max Müller
(...) Der Zossener Straße in Richtung Süden folgend, findet sich rechter Hand ein Nebeneingang zu den Friedhöfen am Halleschen Tor. Als Besucher bekommt man den Eindruck, es handelte sich um einen großen Friedhof. Doch der Eindruck täuscht. Die Begräbnisstätte ist in verschiedene Gemeindefriedhöfe unterteilt, darunter sind die Reste des einst Großen Böhmischen Gottesackers. Wer Zeit hat, kann die Karte am Eingang studieren, die einen Rundweg vorbei an Gräbern bedeutender Persönlichkeiten bereithält. Wir streifen zunächst ziellos über die Ruhestätte, auf denen es eine Vielzahl beeindruckender Mausoleen und aufwendig gestalteter Gräber gibt.
Auf den Spuren der bekannten Familie Mendelssohn
Zwei prominente Gedenkorte sollten dann doch besucht werden. Da ist zum einen das Grab von Carl Ferdinand Langhans, Sohn von Carl Gotthard Langhans, der wie sein Vater ein bekannter Architekt war. 2017 bemühte sich die Langhans-Gesesellschaft, eine Gedenkstätte für die Baumeister zu schaffen. Diese befindet sich heute im Massute-Mausoleum und ist - sobald die Pandemie abgeklungen ist - jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet. Beinahe täglich geöffnet wäre eigentlich auch die kleine Ausstellung über die Familie Mendelssohn in der ehemaligen Kapelle des Dreifaltigkeitsfriedhofs. Dort, wo der bekannte Philosoph Moses Mendelssohn einst in Berlin einreiste, wurden später 28 getaufte Familienmitglieder bestattet. Darunter das musikalische Geschwisterpaar Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel. (...)