Mohrenstraße

Unsere drei Leserbriefe
 
 

Veröffentlicht in der Berliner Zeitung vom 30. Juli 2020, S. 21

Zu „Mohren, Farbige und People of Color“ von Götz Aly (Berliner Zeitung vom 14. Juli 2020)

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/mohren-farbige-und-people-of-color-li.92838

 

Für Langhans gibt es bisher keine Straße in Berlin
Um die Berliner Mohrenstraße ist seit Jahren eine Diskussion im Gange, die nun auch den gleichnamigen U-Bahnhof einbezieht. Im Falle einer Umbenennung der Straße drängt sich wegen der engen historischen und städtebaulichen Bezüge ein Name geradezu auf: Carl Gotthard Langhans. Von Langhans stammen die denkmalgeschützten Kolonnaden von 1787 am östlichen Ende der Mohrenstraße, spätbarocke Aufbauten einer wichtigen Brücke über den damaligen Festungsgraben. In direkter Nachbarschaft, der Charlottenstraße am Gendarmenmarkt, befand sich sein Wohnhaus. Als Direktor des Oberhofbauamtes war er für die Umsetzung des umfangreichen Stadtverschönerungsprogramms von Friedrich Wilhelm II. mit über 60 Bauten verantwortlich, von denen eine größere Anzahl von Langhans selbst entworfen wurde, darunter das Brandenburger Tor, das Tieranatomische Theater, der Turmhelm der Marienkirche, die Herkulesbrücke, der neue Innenraum der Lindenoper und der Ballsaal im Schloss Bellevue. Für den preußischen Baumeister gibt es dennoch bisher keine Straßenbenennung in Berlin (die Langhansstraße im Vorort Weißensee ist einem anderen gewidmet). Dem an der Schweidnitzer Friedenskirche mit „schlesischer Toleranz“ aufgewachsenen Langhans, der in Berlin gemeinsam mit dem Aufklärer Friedrich Nicolai Mitglied des freigeistigen Donnerstagskränzchens war, wurden „Heiterkeit des Geistes, liberaler Sinn, Offenheit und Herzensgüte“ nachgesagt. Ein wahrhaft würdiger Namenspatron, auch für einen U-Bahnhof!


Frank Prietz und Annette Winkelmann,

Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin e.V.,

Berlin-Wilmersdorf

Veröffentlicht im Berliner Tagesspiegel vom 19. Juli 2020, S. 12

Zu „Kein Halt für Rassisten. Streit um neuen Namen für U-Bahnhof Mohrenstraße“ von Frank Bachner (Berliner Tagesspiegel vom 5. Juli 2020)

https://www.tagesspiegel.de/berlin/kein-halt-fuer-rassisten-streit-um-neuen-namen-fuer-u-bahnhof-mohrenstrasse/25976692.html

 

Ein würdiger Namenspatron
Im Falle einer Umbenennung der Straße drängt sich wegen der engen historischen und städtebaulichen Bezüge ein Name geradezu auf: Carl Gotthard Langhans. Von Langhans stammen die denkmalgeschützten Kolonnaden von 1787 am östlichen Ende der Mohrenstraße, spätbarocke Aufbauten einer wichtigen Brücke über den damaligen Festungsgraben. In direkter Nachbarschaft, der Charlottenstraße am Gendarmenmarkt, befand sich sein Wohnhaus. Als Direktor des Oberhofbauamtes war er für die Umsetzung des umfangreichen Stadtverschönerungsprogramms von Friedrich Wilhelm II. mit über 60 Bauten verantwortlich, von denen eine größere Anzahl von Langhans selbst entworfen wurde, darunter das Brandenburger Tor, das Tieranatomische Theater, der Turmhelm der Marienkirche, die Herkulesbrücke, der neue Innenraum der Lindenoper und der Ballsaal im Schloss Bellevue. Für den preußischen Baumeister gibt es dennoch bisher keine Straßenbenennung in Berlin (die Langhansstraße im Vorort Weißensee ist einem anderen gewidmet). Dem an der Schweidnitzer Friedenskirche mit „Schlesischer Toleranz“ aufgewachsenen Langhans, der in Berlin gemeinsam mit dem Aufklärer Friedrich Nicolai Mitglied des freigeistigen Donnerstagskränzchens war, wurden „Heiterkeit des Geistes, liberaler Sinn, Offenheit und Herzensgüte“ nachgesagt. Ein wahrhaft würdiger Namenspatron, auch für einen U-Bahnhof!


Professor Frank Prietz und Annette Winkelmann

Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin e.V.,

Berlin-Wilmersdorf

Veröffentlicht in der Berliner Morgenpost vom 14. Juli 2020, S. 2

Zu „Einmal nachdenken, bitte!“ von Christine Richter (Berliner Morgenpost vom 12. Juli 2020)

https://www.morgenpost.de/kolumne/meine-woche/article229497692/Einmal-nachdenken-bitte.html

 

Leserbriefseite zur Mohrenstraße

 

Im Falle einer Umbenennung der Straße drängt sich wegen der engen historischen und städtebaulichen Bezüge ein Name geradezu auf: Carl Gotthard Langhans. Für den preußischen Baumeister gibt es bisher keine Straßenbenennung in Berlin - die Langhansstraße im Vorort Weißensee ist einem anderen gewidmet. Langhans, der in Berlin gemeinsam mit dem Aufklärer Friedrich Nicolai Mitglied des freigeistigen Donnerstagskränzchens war, wurden „Heiterkeit des Geistes, liberaler Sinn, Offenheit und Herzensgüte“ nachgesagt. Ein wahrhaft würdiger Namenspatron, auch für einen U-Bahnhof!


Professor Frank Prietz und Annette Winkelmann

Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin e.V.

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