Petition an den Senat von Berlin „Lasst das Tor auf!“
August 2016: Vor 225 Jahren fielen am Brandenburger Tor die Gerüste, und 6. August 1791 wurde das Tor erstmals für das Publikum geöffnet. Heute sind freier Blick und ungehinderter Gang durch das berühmteste deutsche Baudenkmal häufig unmöglich, denn das Brandenburger Tor wird zunehmend als Kulisse für Großveranstaltungen zweckentfremdet.
Um das bedeutende Denkmal zu schützen, hatte die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin am 2. August 2016 eine Petition beim Senat von Berlin eingereicht.
Pressemitteilung vom 2. August 2016 zur Petition der Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin:
Freie Sichtachse, Schutz vor Erschütterung, Verkehrsfluss
(Berlin) Das Brandenburger Tor in Berlin feiert Geburtstag: Vor 225 Jahren fielen die Gerüste, und am 6. August 1791 wurde das Tor für das Publikum geöffnet. Heute wird das berühmteste deutsche Baudenkmal als Kulisse für Großveranstaltungen zweckentfremdet. Die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin reicht daher heute eine Petition beim Parlament des Landes Berlin ein. Hierin fordert der Verein den Berliner Senat auf, einen umfassenden Schutz für das Brandenburger Tor auf den Weg zu bringen und zu beschließen, dass
– das Brandenburger Tor jederzeit sichtbar, offen und frei zugänglich ist und der Blick vom Pariser Platz durch die Tordurchfahrten bis zur Siegessäule dauerhaft möglich ist.
– es jederzeit möglich ist, durch das Brandenburger Tor zu Fuß vom Pariser Platz durch jede seiner fünf Tordurchfahrten auf den Platz des 18. März zu gehen, und umgekehrt.
Prof. Frank Prietz, Vorstand der Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft: „Lassen Sie das Tor auf! Als Berlinerinnen und Berliner wollen wir das Tor sehen und durchqueren können. Berlin ist es sich und der Welt schuldig, dieses einzigartige Bauwerk mit mehr Achtung und Vorsicht zu behandeln.“
Der Blick durch das Brandenburger Tor, die Sichtachse vom Pariser Platz bis zum Tiergarten mit Siegessäule und weiter bis zur tiefen westlichen Horizontlinie, gehören zum Denkmalbereich Brandenburger Tor. Sein Architekt, Carl Gotthard Langhans, bezeichnete die Lage des Tores als „schönste von der ganzen Welt“. Heute verstellen Sattelschlepper, Bühnenaufbauten, Musikbeschallung etc. jedoch oft die Sicht und können die bereits vorhandenen Schäden am Brandenburger Tor verstärken. Das Brandenburger Tor ist in seiner Funktion als Symbol für den Fall der Berliner Mauer das bedeutendste Denkmal der Friedlichen Revolution in Ostdeutschland, der Wiedervereinigung Berlins und der Einheit Deutschlands und daher besonders schützenswert. Zusätzlich wird der Verkehrsfluss auf der Ost-West-Achse Berlins durch die Veranstaltungsdichte vor dem Brandenburger Tor stark beeinträchtigt.
Sie finden die Pressemitteilung sowie die Petition an das Parlament des Landes Berlin unten als PDF zum Download sowie Hintergründe, Informationen und Bildmaterial zum Brandenburger Tor und seinem
Baumeister Carl Gotthard Langhans auf unserer Internetseite.
ViSdP: Prof. Dipl.-Ing. Frank Prietz, Berlin
Bericht über die Petition
Berliner Rundfunk 91,4, 5. August 2016, zwischen 6:00 und 8:00 Uhr
Prof. Frank Prietz über die Petition zum Brandenburger Tor
Im Sinne der Petition
WDR 2, 6. August 2016, 9.40 Uhr und 18.40 Uhr
Sendung Stichtag mit Dr. Zitha Pöthe-Elevi zum Thema „225 Jahre Brandenburger Tor“.
Die Sendung können Sie hier nachhören.
Bericht über die Petition
Berliner Morgenpost, 2. August 2016, 20:43
Petition eingereicht. Gesellschaft fordert besseren Schutz des Brandenburger Tors
Von Isabell Jürgens
Bericht über die Petition
Berliner Zeitung, 3. August 2016, 15:09
Denkmal: Petition will Großevents vom Brandenburger Tor fernhalten
Von Silvia Perdoni
Bericht über die Petition
Berliner Morgenpost, 6. August 2016, 07:00
Happy Birthday, Brandenburger Tor!
Das Brandenburger Tor wird 225 Jahre alt. An keinem anderen Ort lässt sich die wechselvolle deutsche Geschichte besser ablesen
Von Isabel Jürgens
Bericht über die Petition
BZ, 6. August 2016, 16:06
225. Geburtstag.
Wegen Standfestigkeit: Brandenburger Tor wird dauerhaft überwacht
Von Hildburg Bruns
Bericht über die Petition
Mit Vergnügen, 6. August 2016
Gibt es bald keine Großveranstaltungen mehr am Brandenburger Tor?
Von Wiebke Jann
Im Sinne der Petition
BZ, 6. August 2016
Happy Birthday. Symbol für Einheit und Freiheit: Brandenburger Tor wird 225 Jahre alt
Kultur-Staatsministerin Monika Grütters gratuliert dem deutschen Denkmal der Freiheit und Einheit zum 225. Geburtstag
Jetzt erstrahlt das Brandenburger Tor wieder in seiner ursprünglichen, in seiner würdevollen Gestalt – und ist zum Wahrzeichen Deutschlands und der Welt geworden, zum Wahrzeichen für die brutalen Brüche in unserer Geschichte, für Ideologie, Krieg, Zerstörung, für die Teilung der Welt. Aber viel mehr noch ist es wieder das, was es von Anfang an sein sollte: ein Symbol für Einheit, Freiheit und Frieden. Deshalb verbieten sich all die vielen Demos, Partys, Werbung und Rummel drumherum. Es wäre schön, wenn wir alle uns unseres nationalen Wahrzeichens würdig erweisen könnten. Herzlichen Glückwunsch, Brandenburger Tor!
Im Sinne der Petition
Die Welt, 6. August 2016
Seit 225 Jahren ist "das Tor" Berlins Wahrzeichen
Von Sven Felix Kellerhoff
Nach dem Ende des von vorneherein verunglückten Entwurfs für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal vor dem neuen Stadtschloss setzt sich jetzt die Erkenntnis durch, dass Berlin überhaupt kein neues, verkopftes Denkmal für die Einheit braucht: Besser als Carl Gotthard Langhans' Brandenburger Tor mit seiner wechselvollen Geschichte kann kein Entwurf eines zeitgenössischen Künstlers sein.
Im Sinne der Petition
RBB-24 Panorama, 6. August 2016
225 Jahre Brandenburger Tor - Verspottet, verschleppt und wieder mittendrin
„Rücksichtsloser Umgang“
Den Bewohnern und Berlinern ist der ständige Rummel vor dem Tor zunehmend ein Dorn im Auge. Bis zu 100 Tage im Jahr wird die angrenzende Straße des 17. Juni für Großevents wie Modewoche, Fanmeile
oder Christopher-Street-Day gesperrt. Auch Polit-Aktivisten, nackte Tierschützer und Straßenkünstler nutzen zahlreich die werbewirksame Kulisse. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nennt die
Vermarktung des Orts einen „rücksichtslosen Umgang mit unserer Geschichte“.
Das Brandenburger Tor sei das eigentliche Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin, sagt sie in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Wären wir von Anfang an anders damit
umgegangen, wäre der Wunsch nach einem weiteren Denkmal vielleicht nie aufgekommen“, sagte sie mit Blick auf die vorerst gescheiterten Planungen für ein Einheitsdenkmal in Berlin und in
Leipzig.
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Im Sinne der Petition
F.A.S., 21. August 2016
„Städte müssen nicht stinken“
Münsterbaumeister Hilbert sagt: „Was hat sich denn da geändert in unserer Gesellschaft? Wie gehen wir denn mit einem nationalen Denkmal um, wenn jede Woche nur Party in der Stadt ist? Die Leute urinieren, wo sie nur stehen und gehen.“ Auch für Monsignore Kleine sind die Feiernden das größte Problem. „Wenn die ein verstecktes Plätzchen finden, dann nutzen die das.“ Bei Großveranstaltungen passiere das Wildpinkeln „am laufenden Meter“. Unwirtliche Orte habe es zwar schon immer gegeben, und „es gab immer schon Menschen, die im öffentlichen Raum ihre Notdurft erledigt haben. Aber es wird schon mehr durch die exzessive Feierei.“
Gesprächspartnerin
Historische und politische Hintergründe zum Bau des Brandenburger Tores zu Berlin
Dr. Zitha Pöthe-Elevi, langhansgesellschaft@gmail.com
Tagesspiegel-Artikel vom 20. Oktober 2014:
Friedens- statt Triumph-Symbol:
Das Brandenburger Tor und sein Geheimnis
Von Rolf Brockschmidt
Lange galt das Brandenburger Tor als preußisches Triumphbauwerk. Dabei war, wie neue Forschung [von Zitha Pöthe] belegt, die heutige Ikone des vereinten Deutschland schon früh ein Symbol des Friedens - und der preußisch-holländischen Allianz. Weiterlesen ...
Publikation
Perikles in Preußen. Die Politik Friedrich Wilhelms II. im Spiegel des Brandenburger Tores
Autorin: Zitha Pöthe
448 Seiten, epubli 2014