Carl Ferdinand Langhans

Carl Ferdinand Langhans. Lithographie nach einem Gemälde von Franz Krüger (Architekturmuseum der TU Berlin)

Carl Ferdinand Langhans (1781 bis 1869) war ein deutscher Architekt , schlesisch-preußischer Baubeamter, Theaterpraktiker, Architekturschriftsteller, Erfinder und Multimediakünstler.

 

Er wurde am 14. Januar 1781 in Breslau als Sohn von Carl Gotthard Langhans und Anna Elisabeth Jäckel geboren. 1787 folgte die Familie dem Vater nach Berlin. Mit 16 Jahren wurde Carl Ferdinand als Baukondukteur beim Oberhofbauamt vereidigt. Ab 1799 erhielt er an der soeben gegründeten Königlichen Bauakademie Unterricht bei seinem Vater, bei David Gilly (Direktor des Oberbaudepartments) und bei dessen Sohn Friedrich Gilly. Zu Carl Ferdinands Kommilitonen gehörte der gleichaltrige Karl Friedrich Schinkel.

 

Nach vielen Jahren Tätigkeit als freier Architekt sowie als preußischer Baurat (seit 1819) in Breslau machte er sich 1834 in Berlin durch den gelungenen Bau des Prinz Wilhelm Palais (Altes Palais) endgültig einen Namen. Der schnelle Wiederaufbau der 1843 ausgebrannten Berliner Hofoper (heute Staatsoper Unter den Linden) verschaffte ihm 1844 wegen des akustisch hervorragenden Zuschauer- und Bühnenraums große Anerkennung und die Ernennung zum preußischer Oberbaurat. Carl Ferdinand Langhans gilt als der bedeutendste deutsche Theaterarchitekt seiner Zeit. Im Laufe seines Lebens verwirklichte er große Bühnenhäuser u.a. in Berlin, Dessau, Liegnitz, Breslau, Stettin und Leipzig und verfasste mehrere theoretische Schriften über Theaterbau und Akustik. In Breslau sind von ihm neben dem heutigen Opernhaus unter anderem die Alte Börse am Salzring (ab 1827 Blücherplatz), die Storchsynagoge und die Elftausendjungfrauenkirche erhalten. Seit 1819 war er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin.

 

Von den Anfängen 1764 in Schlesien durch Carl Gotthard Langhans bis zur letzten Bauaufgabe von Carl Ferdinand Langhans 1869 in Berlin prägten Vater und Sohn Langhans unter fünf preußischen Königen 100 Jahre lang das Baugeschehen in Preußen.

 

Carl Ferdinand Langhans war seit 1817 in Breslau mit Juliane Selle (1787 bis 1828) und seit 1857 in Berlin mit Henriette Winkel (1833 bis 1916) verheiratet. Am 22. November 1869 starb Carl Ferdinand Langhans kinderlos in Berlin. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Jerusalems- und Neue Kirche III (Friedhöfe vor dem Halleschen Tor) in Berlin.

 

Gedenkorte und Stätten der Erinnerung

Berlin

 

Ehrengrab in Berlin-Kreuzberg

Die Grabstätte von Carl Ferdinand Langhans befindet sich auf dem Friedhof Jerusalems- und Neue Kirche III (Friedhöfe vor dem Halleschen Tor) in Berlin-Kreuzberg.

Auf Antrag der Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin wurde die Grabstätte von Carl Ferdinand Langhans Ende 2018 in die Liste der Ehrengrabstätten des Landes Berlin aufgenommen. Am 150. Todestag des Architekten, dem 22. November 2019, fand im Rahmen einer Gedenkfeier mit Bildvortrag und Andacht die offizielle Einweihung des Ehrengrabs statt.

Ehrengrabzeremonie am 22. November 2019

Langhans-Gedenkstätte im Mausoleum Massute

Auf dem Friedhof Jerusalems- und Neue Kirche III hat die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin am 8. September 2017 die Langhans-Gedenkstätte eingerichtet. Hier erinnert sie mit Ausstellungen, Führungen, Vorträgen und Lesungen an Carl Gotthard Langhans und seinen Sohn Carl Ferdinand Langhans. Unterstützt wird sie dabei vom Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte, in dessen Obhut sich der historische Friedhof befindet.

Langhans-Gedenkstätte im Mausoleum Massute in Berlin Kreuzberg (Foto: Annette Winkelmann 2018)

 

Leipzig

In Leipzig (Ortsteil Sellerhausen-Stünz) erinnert die Langhansstraße im sogenannten Architektenviertel an Carl Ferdinand Langhans.

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