„Einhundert Fünf und Siebzig Thaler Courant“ Gebühren entrichteten die Gebrüder Massute im März 1826 an die Kirchenkasse der Gemeinde für den „überlassenen Fleck Landes auf dem zur Jerusalems- und Neuen Kirche gehörigen Begräbnisplatz (…) von Ein und 3/4 Quadrat Ruthen Flächeninhalt.“
Bei dem stattlichen Memorialbau, den sie anschließend als Erbbegräbnis für sich und weitere Geschwister errichten ließen, handelt es sich um einen fast sechs Meter breiten und knapp dreieinhalb Meter tiefen Ziegelbau, dem als Front eine dorisierende Tempelfassade aus Sandstein und Putz vorgelagert ist. Unter dem Dreiecksgiebel ist die Inschrift RUHESTAETTE DER GESCHWISTER MASSUTE zu lesen, die sich fast über die gesamte Fassadenbreite erstreckt. Während die Gebäudeecken von zwei Pilastern betont werden, flankieren zwei kannelierte Halbsäulen das rundbogige Portal. Den Eingang ziert nach oben – über dem Türsturz – ein Fenster in Form einer klassischen Lünette. In die Seitenwände, die unverputzt das rote Ziegelmaterial zeigen, sind Rundfenster eingelassen.
(Text: Dr. Jörg Kuhn, Berlin, www.berliner-grabmale-retten.de/erbbegrabnis-geschwister-massute/)
Die Geschwister Massute, Berliner Viktualien- und Kolonialwarenhändler, leisteten sich für ihren Begräbnisort ein Bauwerk bemerkenswerter ästhetischer und baukonstruktiver Qualität. Zwischen den Geschwistern Massute und Vater und Sohn Langhans bestanden – so weit wir bisher wissen – keine Verbindungen. Nachfahren der Familie Massute unterstützen die Langhans-Gedenkstätte und sind Mitglieder der Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin.
Als die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin e. V. 2016 dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte vorschlug, auf dem Friedhof Jerusalems- und Neue Kirche III eine Langhans-Gedenkstätte einrichten zu dürfen, fiel die Wahl auf das kriegsbeschädigte und stark verfallene Mausoleum der Geschwister Massute deswegen, weil die klassizistische Tempelarchitektur des Mausoleums als besonders passend und repräsentativ für diese beiden einflußreichen Architekten des preußischen Klassizismus befunden wurde. Nach sehr aufwendigen Sanierungsarbeiten konnte im Mausoleum der Geschwister Massute 2017 die Langhans-Gedenkstätte eingerichtet werden.